Freitag, 20. Januar 2012

Routine und Abwechslung

Wer kennt ihn nicht, den Laufkumpel, der bei jedem Training immer exakt dieselbe Strecke herunterdackelt, und dann noch immer im gleichen Tempo ? Und sich dann nebenbei wundert, dass er nicht besser wird.

Routine ist wichtig für jeden Sport. Sie gibt uns Struktur und den Rahmen, in dem wir uns mit einem sicheren Gefühl bewegen können. Sie stellt somit auch einen Schutz dar für unangenehme Überraschungen und Überlastung. Aber Routine ist eben auch bequem (ein anderes Wort dafür lautet: langweilig). Und Bequemlichkeit bringt uns eben in den allermeisten Sportarten nicht weiter. Unser Körper ist eine lernbegierige, biologische Maschine und die benötigt zum Dazulernen eben manchmal neue Reize.

Wie immer ist es der Mix zwischen Routine und Abwechslung, der uns weiterbringt. Ständig nur gezielt Neues in sein Training einzubauen (und damit seinen Körper quasi zu verwirren) ist sicher genauso fragwürdig wie die anfänglich beschriebene Standardrunde.Aber jeder Mensch ist bekanntlich (und zum Glück) anders ausgeprägt, auch in Bezug darauf was genau der richtige Mix ist. Also: Neues probieren, darauf achten, wie es sich anfühlt, mutig sein.

Aber in welcher Form kann man sich als Läufer Abwechslung gönnen ?

  • Laufstrecke:
    dies ist vielleicht die naheliegendste Möglichkeit der Veränderung. Ich selbst habe mir im Lauf der Zeit ein ganz ordentliches Archiv an Strecken zurechtgesammelt. Im Zeitalter von Internet-Lauftagebüchern kann man das ja bequem elektronisch verwalten. Und warum auch nicht mal in diesen Laufplattformen bei anderen Läufern aus der Nachbarschaft ins Streckenarchiv reinschielen ? Oder einfach mal einen ganz neuen Trail ausprobieren ?
  • Trainingseinheiten:
    Warum nicht mal ein Fahrtspiel machen ? Oder einen Berglauf ? Oder einen Treppenlauf ? Oder einen Rückwärtslauf ? Oder, oder, oder ...
  • Tageszeiten:
    Beruf und Familie lassen ja oft nur ein kleines Fenster am Tag für den Sport. Aber warum sollte der Feierabend-Läufer nicht auch mal früh morgens auf die Pirsch. Oder doch eher früh nachmittags. Die Wettkämpfe sind immerhin auch nicht alle zur Einheitszeit.
  • Wettkämpfe:
    ich gestehe: auch ich habe so meine paar Wettkämpfe, die ich jedes Jahr fest im Programm habe. Begründet wird das dadurch, weil sie von Termin, Atmosphäre, Strecke oder den Mitläufern her einfach passen. Aber es muss dann auch immer mal wieder was Neues probiert werden. Und wenn dann damit eine kleine touristische Reise verbunden ist, soll's auch recht sein. Hm, was nehme ich mir 2012 noch gleich an neuem Wettkampf vor ? Ach richtig: London :-)
  • Jahreslaufziele:
    Mein Ziel 2010: Mein erster Marathon, mein Ziel 2011: schneller werden auf 10km, mein Ziel 2012: London Marathon, mein Ziel 2013: ??? Zugegeben, hier handelt es sich um eine Abwechslung auf der langfristigen, strategischen Ebene.
Es gibt sicher noch sehr viel mehr Möglichkeiten der Varianz. Aber wie heißt es so schön im Englischen 'The sky is the limit'. Zusammengefasst geht es mir nur darum, gelegentlich (und mit Augenmaß) Veränderungen in den Abläufen herbeizuführen, und zwar nicht nur in einer Dimension. Dann kommt auch gar keine Langeweile auf.

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