Montag, 16. Januar 2012

Ismaninger Winterlaufserie, Teil 2

Gestern stand der zweite Teil der dreiteiligen Winterlaufserie in Ismaning auf dem Programm. 17 Kilometer durch den Wald entlang der Isar. Winterliche Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber dafür eitel Sonnenschein und keinerlei Niederschlag.

Meine eigene Zielvorgabe war es, den 5-er Schnitt von Teil 1 der Laufserie aufrecht zu erhalten. Dafür hatte ich mir allerdings ungünstige Voraussetzungen geschaffen, als ich 2 Tage vorher zu sehr auf Party gemacht hatte. Der Samstag war entsprechend verkatert und ich hab meinen üblichen, lockeren 5km-Lauf vor dem Wettkampftag gleich mal gecancelt.

Erneut wurde in zwei Startblöcken gestartet. Alles unter 90 Minuten Zielzeit sollte in Startblock 1, so dass ich da eigentlich auch hätte reingehen können. Ich entschied mich aber dafür, im zweiten Block zu starten und dort dann im vorderen Bereich mitzulaufen. Der zweite renntaktische Gedanke war es, dass ich gegen Ende des Rennens dann sicher ein paar Läufer aus Startblock 1 noch überholen kann, was zusätzlich motivieren sollte.

Gesagt, getan. Am Anfang hatte ich gleich das Gefühl, dass ich das richtige, nicht allzu harte Tempo eingeschlagen hab. Ich lief locker mit der Meute mit und war gespannt, was die ersten Zwischenzeiten ergeben würden. Bei km2 dann die Überraschung: 9:33, also ein Schnitt von 4:46 min/km. Viel zu schnell, obwohl ich mich definitiv nicht überanstrengt fühlte. Ich versuchte, im folgenden etwas Tempo rauszunehmen und pendelte mich auf den nächsten 2 Kilometern tatsächlich bei 5-er Pace ein, merkte aber schon, wie mein Tempo mir allmählich etwas schwerer fiel. Ab Kilometer 5 ging es dann schon auf 5:05 runter und ich sah meinen rausgelaufenen  Vorsprung schon wieder langsam dahinschmelzen. Es ist doch immer dasselbe: Vorne zu schnell gelaufen rächt sich dann hinten raus doppelt und dreifach.

Bei Kilometer 6 kamen mir dann die Führenden des Laufs entgegen (die waren da schon bei km11). Kurz danach kam die Verpflegungsstation: Ein Schluck warmer Tee tat in dem Moment ganz gut. Bei Kilometer 7 schloss dann Tom, mein Laufpartner aus Rennen 1, zu mir auf. Das war dann erstmal meine mentale Rettung, denn da konnte ich mich wieder gut dranhängen. So gingen die nächsten Kilometer dann wieder gleichmäßiger und etwas schneller vonstatten.

Allerdings froren mir dann zunehmends die Fingerspitzen ein (trotz Laufhandschuhen). Das war richtiggehend unangenehm und auch leichtes Massieren und Faustballen half nicht wirklich. Als unangenehme Konsequenz musste ich davon Abstand nehmen, mein Gel rauszukramen und zu öffnen. Dazu waren die Finger einfach zu steif.

Kilometer um Kilometer blieb ich auf der Höhe von Tom, wir waren jetzt aber eher mit 5:05 unterwegs. Vermehrt wurden einige Läufer von uns eingeholt. Leider wurde das Terrain dann etwas welliger. Immer wieder leicht bergauf und bergab. Bei Kilometer 15 kam dann noch mal ein Anstieg, und den bin ich leider zu kräftig hochgedüst. Sofort war der Puls zu hoch und ich musste - oben angekommen - deutlich Fahrt rausnehmen. In dem Moment wollte dann der Kopf auch nicht mehr dagegen ankämpfen und ich gönnte mir eine ruhigere Phase zum Verschnaufen. Tom war in dem Moment weg und ich musste mir neue Fersen suchen, an die ich mich heften konnte. Auf den letzten 2 Kilometern habe ich dann doch noch einiges an Zeit liegengelassen, am Ende konnte ich auch nicht mehr einen Gang zulegen.

Meine Zielzeit: 1:26:27. Durschnittliches Tempo: 5:05 min/km. Finger am Ziel: eingefroren.

Nun gut, ich will damit zufrieden sein. Letztendlich bin ich gut durchgekommen, keine muskulären Probleme und gegenüber Rennen 1 deutlich länger einen starken Willen bewiesen.

Nach dem Duschen gab's dann sogar noch eine Vorführung des Ismaninger Schäfflertanzes:

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